Die neue Brille

Satirische Gedankensplitter: Es darf geschmunzelt werden!

Kopfschüttelnd setzte sich mein alter Freund Jakob ins Auto. Er war völlig irritiert. Warum nur hatte ihn seine Frau sehr dezidiert und eine Spur zu laut ultimativ aufgefordert, endlich – und zwar sofort – zum Optiker ins Dorf zu fahren und sich eine Brille anpassen zu lassen? Er verstand das nicht und startete den Wagen nachdenklich. «Ich habe doch Augen wie ein Falke – für mein Alter direkt aussergewöhnlich!» Doch wenn Erna der Meinung war, er brauche eine Sehhilfe – na ja, sie wird ja wohl wissen, warum.

Der Optiker begrüsste seinen Bekannten freundlich, war indessen ziemlich erstaunt, als dieser sein Anliegen vorbrachte. «Eine Bille? Aber du warst doch erst vor einem halben Jahr hier, da haben wir deine Augen gecheckt, du siehst doch…» «Wie ein Falke, ich weiss! Aber du kennst ja meine Erna, sie wird wohl wissen, warum sie mich zu dir schickt!»

Der Brillen-Spezialist kratzte sich einigermassen ratlos hinter dem Ohr. «Nun, dann wollen wir halt mal die Tests machen.» Die Geräte wurden zurechtgerückt, die Buchstaben optisch eingeschoben. Jakob erkannte die M, W, E und das verkehrte E bis hin zur kleinsten Verkleinerung tadellos. Er hat eben Augen wie ein Falke.

«Da ist guter Rat teuer», meinte der Optiker. Doch weil auch er Erna kannte und sich keinesfalls mit ihr anlegen wollte, hatte er die zündende Idee. «Ich montiere dir ganz einfach gewöhnliches Glas in ein Gestell – das ist dann so, wie wenn die Ärzte jeweils Pfefferminzpillen verschreiben, damit der Patient nur zufrieden ist. Und die Erna wird nichts merken.»

Jetzt ging’s ans Auslesen des passenden Brillengestells. Rund, oval gross, oval ganz klein, eckig. Und die Farben von rot bis blau und grün bis glitzernd golden. «Ich glaube, ich nehme hier das ganz dünne Gestell, das fällt so richtig ins Gesicht, dass man es fast nicht sieht.» Doch der Fachmann protestierte. «Hier, diese runden Gläser, die sind jetzt in – du wirst geradezu einen intellektuellen Touch kriegen!» Das Ergebnis war schliesslich ein dickes Gestell, das an die «Horn-Maschinen» von ehedem erinnerte, von violetter Farbe, mit gelben Miniherzchen verziert. «Wenn du in den <Bären> nebenan ein Bier trinken gehst, montiere ich dir die Sache gleich zusammen.»

Gesagt, getan. Als Jakob gegen Abend nach Hause kam, starrte ihn seine Frau fassungslos an – ja, es hätte nicht viel gefehlt, und sie wäre in Ohnmacht gefallen. «Was, um Gottes Willen, soll denn das? Was willst Du mit dieser unmöglichen Brille? Du hast doch Augen wie ein Falke!»

«Ja, aber – du hast doch gesagt, ich…»

«Zum Akustiker hab ich dich geschickt, du sollst dir endlich ein Hörgerät anpassen lassen, du hörst nicht mehr gut!»

«Was sagst du zu meiner Brille?»

«Ein Hörgerät, herrgottnocheinmal, hättest du posten sollen!»

«Ich verstehe dich so schlecht. Ich glaube, ich brauche bald einmal ein Hörgerät!»

Jetzt überlegt sich Jakob, ob er seine Errungenschaft in eine Hörbrille umbauen lassen soll. Aber das wäre vielleicht doch etwas teuer, und zudem sind die heutzutage nicht mehr zeitgemäss. Vielleicht halt doch ein Hörgerät?

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