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Rüebli und Kartoffeln

Satirische Gedankensplitter: Es darf geschmunzelt werden!

Kalte Vorspeise: Variation von der Gänseleber (als Terrine, Mousse und Praliné). Suppe: Champagner-Dijon-Senf-Suppe (mit Kartoffel-Ravioli). Warme Vorspeise: Acquerello-Risotto (mit sautiertem Hummer). Hauptgang: Rindsfilet-Medaillon (mit gebratener Gänseleber, Madeirajus, sautierten Jungkartoffeln, glasiertem Gemüse). Dessert: Dessertbuffet (reichhaltige Auswahl an süssen Verführungen wie hausgemachter Patisserie, Kuchen, heimische und exotische Früchte.

Ein aus der Speisekarte eines Gourmet-Tempels spontan zusammen gestelltes Menü für läppische 161 Franken (ohne Trinkgeld). Und Wein sowie Apéritiv, Mineralwasser, Kaffee und Digestif sind auch nicht gratis…

Ja, Essen und Trinken spielen in unserer Gesellschaft eine ähnlich wichtige Rolle wie die Ferien, wobei das eine das andere ja nicht ausschliesst, im Gegenteil. Den Magen mit Leckerbissen vollschlagen ist dabei bloss das Reale – die Vorfreude, der Appetit (der nicht zum Hunger werden darf) und dann die Erinnerung daran sind die wirklich wichtigen Merkmale des kulinarischen Genusses.

Das Essen ist zudem eine unversiegbare Quelle der Konversation. «Also diese Hotelküche! Einmalig! Nur schon das 32 Meter lange Salatbuffet…» – «Habt ihr in der Hinteren Sonne schon mal das glasierte Kalbssteak aus dem Simmental probiert? So etwas von zart und saignant…» – «Für mich ist der Brunch im Weissen Bären einfach das Grösste. Und Prosecco, so viel man runter bringt…». So werden Küchen-Highlights und Geheimtipps ausgetauscht, stundenlang. Und man wird nie im Leben dazu kommen, sich überall durchzufr…

Der Vollständigkeit halber sei nicht unerwähnt, dass man natürlich auch zu Hause superb essen kann, von der Nouvelle Cuisine über die Geheimrezepte der Hausfrau bis zu den Grillspezialitäten des Hausmanns.

Gelegentlich allerdings (und jetzt kommen wir dem Kern der Sache näher) kann es geschehen, dass unser Körper nicht so will, wie wir es gern möchten. Der Verdauungstrakt rebelliert, die genossenen Speisen suchen sich ihren Ausgang, der Spurt ins «Häuschen» weitet sich zum veritablen Langstreckenlauf aus – stundenlang.

Und jetzt? Da werden den lädierten Innereien keine hochdekorierten Küchenchefs in Top-Restaurants helfen, und auch die Betreiber der häuslichen Küche sind oft am Ende mit ihrem Latein, wenn der Magen allmählich wieder zu seinem Recht kommen will. Da müssen die Hausmitteli her! Neben Hafersuppe sind es in unserer Familie gekochte Rüebli und dito Kartoffeln (nur ganz zurückhaltend gewürzt), die bei der Wiederherstellung des Appetits helfen: die reinste Wunderwaffe. Kürzlich war ich innert zwei Wochen der Dritte in der Reihe, den es aufzupäppeln galt, und meine Frau kochte und kochte – na, Sie wissen ja was.

Sie werde das Gericht nächstens patentieren und als Medikament registrieren lassen, schmunzelte sie anschliessend. Sie soll! Rüebli und Kartoffeln: Etwas Besseres glaubte ich in gehabtem desolatem Zustand meiner Lebtag noch nicht gegessen zu haben.

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