StartseiteMagazinKulturVerschwörung und Intrigen in Arles

Verschwörung und Intrigen in Arles

Der britische Geheimdienstler Peter Smith sehnt sich nach Ruhe und südlicher Sonne. In Arles erhofft er sich beides. Vergeblich, er stolpert schnurstracks in einen mysteriösen Mordfall.

Peter Smith will seinem bisherigen unsteten Leben entfliehen. Mit seinem Windhund Arthur zieht der ehemalige Unternehmensberater, Lehrer für Kunstgeschichte und Mitglied des britischen Geheimdienstes nach Südfrankreich. Neben gutem Essen und feinem Wein gehört auch der Besuch eines Stierkampfs in der Arena dazu. Das bekommt Smith aber gar nicht, er wird niedergeschlagen.

Böses Erwachen unter einer Leiche

Die Feria, bei der in acht Stierkämpfen 48 Stiere zur Strecke gebracht werden, würde erst in drei Wochen beginnen. Die Arena von Arles ist jetzt weniger als nur halbleer, Peter Smith geniesst die Ruhe vor dem Sturm. Wegen der brütenden Mittagshitze macht er sich jedoch zeitig auf den Heimweg, durch die Katakomben zur Place de la Major zu seinem gegenüberliegenden Haus.

Bis dahin kommt aber er nicht, noch in den Gängen der Arena spürt er plötzlich einen heftigen Schmerz im Hinterkopf, sieht Blitze, bevor ihm schwarz wird vor den Augen. Das Wiederaufwachen ist mühsam, zumal ein unerklärliches Gewicht auf ihm liegt. Zu seinem Erstaunen handelt es sich um eine Leiche. Ein Mann, gut gekleidet, mit Schuhen an den Füssen, die von besten italienischen Schuhmachern gefertigt und nur von sehr reichen Männern getragen werden. Mit Blaulicht und Sirene wird Smith ins Spital gefahren. Die ziemlich rätselhafte Diagnose: Hirnerschütterung als Folge eines Sturzes.

These Unfall

Auch Hauptkommissar Blanchard geht von einem Unfall aus: Smith soll über die Leiche gestolpert, gestürzt und mit dem Kopf aufgeschlagen sein. Beim Toten handelt es sich um den prominenten Bürger DuGresson, einen Geschäftsmann. Er soll einem Herzversagen erlegen sein. Smith ist zwar noch benommen, merkt aber an diversen Ausflüchten, dass sich Blanchard seine These nicht durch Fakten kaputt machen lassen will. Smith wird – mit Schmerzmitteln versorgt – nach Hause gefahren.

Die These Unfall ist wenig plausibel: Smith hat vorne und hinten am Kopf Verletzungen. Er erinnert sich auch vage, unter und nicht auf der Leiche gelegen zu haben. Zu Hause im Bett, kurz vor dem Hinüberdämmern, stellt er sich Fragen: Warum hat er im Spital verschiedene Medikamente bekommen? Warum hat sich der Arzt mit anderem Namen vorgestellt als auf seinem Namenschild stand? Warum hat er die Haustür nicht gehört, als der Pfleger, der ihn nach Hause gebracht hatte, angeblich sein Haus verliess? Und schliesslich taucht auch noch ein Kerl bei ihm auf, Mitglied einer mysteriösen Bruderschaft aus Marseille. Dessen Einschüchterungs-Versuche kippen allerdings schnell ins Gegenteil.

Die schöne Witwe

Auch die Witwe von DuGresson und ihr Vater interessieren sich sehr für Smith. Sie fürchten, er könnte ihnen gefährlich werden. Witwe Martine – eine schöne Frau – soll das verhindern. Natürlich gelingt es ihr, mit Smith Kontakt aufzunehmen und ihn – mindestens bis zu einem gewissen Grad – zu bezirzen. Die beiden sind sich über Einiges schnell einig: DuGresson ist ermordet worden, die Polizei torpediert die Ermittlungen, Blanchard ist nicht der, für den er sich ausgibt. Ausserdem berichtet die Rechtsmedizin, die Leiche Du Gressons sei verwechselt und deshalb sofort eingeäschert worden.

Die Witwe und ihr Vater erteilen Smith den Auftrag, Nachforschungen anzustellen. Er tut es unter dem Deckmantel eines Unternehmensberaters im verschachtelten Firmen-Konglomerat der beiden. Wo der verstorbene DuGresson übrigens Finanzchef war. Was bedeutet das nun: ein Auftrag zur Aufklärung eines Verbrechens oder vielleicht eine falsche Fährte?

Spannend und unterhaltsam

Trotz der etwas detailverliebten Auslegeordnung ist der Krimi spannend und unterhaltsam. Das Buch ist schön gestaltet: angenehmes Format und eine gut lesbare Schrift. Der Autor lebt in Arles, weiss also, wovon er schreibt. Und wenn die Leser grosszügig über die oft zweifelhaften Metaphern und schiefen Bilder hinwegsehen, haben sie eine vergnügliche Sommerlektüre in der Hand.

Anthony Coles: Ein Gentleman in Arles, erschienen bei Pendo – ISBN 978-3-95639-339-6.

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