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Wie schön wäre es…

Acht unterschiedliche Sichtweisen der Redaktion Seniorweb zu unserem diesjährigen Jahresschluss-Motto «Wie schön wäre es…».

Das Motto stimmt nachdenklich. Entsprechend vielfältig sind die Kurzbeiträge unserer Redaktion ausgefallen. Es sind persönliche Betrachtungen und Wünsche, die – so hoffen wir – über den Tag hinaus anregend wirken. Mit diesem etwas anderen Jahresrückblick bedankt sich unsere Redaktion bei allen unseren Leserinnen und Lesern für ihr Interesse und Vertrauen. Wir freuen uns, wenn wir Sie auch 2019 mit unseren Beiträgen begleiten dürfen.

Wie auch immer Ihre persönlichen Wünsche für das Jahr 2019 aussehen: Wir hoffen, dass sie in Erfüllung gehen. Allen unseren Leserinnen und Lesern wünschen wir für das neue Jahr alles erdenklich Gute, Gesundheit, Erfolg und Glück!

***

Linus Baur: Der bekannte, im März 2018 verstorbene Astrophysiker Stephen Hawking hat ein bemerkenswertes Vermächtnis hinterlassen. «Kurze Antworten auf grosse Fragen» nennt sich sein letztes Werk. Es beschäftigt sich mit den Folgen des menschlichen Fortschritts und appelliert an die politischen Machthaber und jeden Einzelnen von uns, unseren bedrohten Planeten besser zu schützen und jetzt mutig zu handeln.

Unsere Erde besser vor den Gefahren unserer Gegenwart zu bewahren, ist eine Herkulesaufgabe. Allem Wenn und Aber zum Trotz, packen wir sie an und beherzigen wir Hawkings Appell: «Seid neugierig. Und ganz egal, wie schwierig euch euer Leben vorkommt: Es gibt immer etwas, das ihr tun – das ihr erfolgreich tun könnt. Gebt nie auf, das ist am wichtigsten! Lasst eurer Phantasie freien Lauf! Gestaltet die Zukunft!»

Joseph Auchter: Ja, wie schön wäre es, wenn der galoppierende Egoismus wieder etwas Verantwortungsbewusstsein und Vernunft annähme:

  • Wenn der irrlichternde Zampano aus dem Weissen Haus statt die Gesellschaft in Gut und Böse aufzuteilen, eine Mauer zu errichten und seine Eitelkeit am WEF in Davos zu zelebrieren, ein berechenbares, staatsmännisches Profil gewänne.
  • Wenn die Gräben zwischen links und rechts wieder vermehrt dem Konsens zugunsten aller wichen – auch hierzulande.
  • Wenn nicht erst nach Angela Merkels Abgang bewusst würde, was wir an ihr an Glaubwürdigkeit und Weitsicht verloren haben.
  • Wenn die Mütter, statt unablässig ins Smartphone zu quatschen, in die fragenden Augen ihrer Kinder sähen.
  • Wenn die Männer die selbstverständliche Gleichberechtigung endlich förderten und die Frauen das Heft in die Hand nähmen statt schwachsinnige Quotenregelungen zu verlangen.
  • Wenn jedem Billigflieger bewusst würde, was er mit dem CO2-Ausstoss mitverursacht und Konsequenzen daraus zöge.
  • Ja, wenn das Wörtchen wenn nicht wäre…

Eva Caflisch: Wie schön wäre es, wenn die Sterne am Nachthimmel ohne Scheuklappen zur Abschirmung der zivilisatorischen Lichtverschmutzung wieder betrachtet werden könnten. Aber seit auch in Bergdörfern der so genannte sanfte Tourismus mit Spezialeffekten wie Lichtorgien im Lärchenwald und Scheinwerfern auf Winterwanderwegen die ganze Nacht durch gefördert wird, obwohl kein Tourist sie dann nutzt, und die einst vom Elektrizitätswerk zum Dank für die Wasserkraft gesponserte Strassenbeleuchtung dauernd für niemanden brennt (der Strom ist ja fast gratis), verblasst selbst der Orion.

Maja Petzold: Was wäre aus mir geworden, wenn ich nach meinem Studium in die Redaktion des DUDEN-Lexikons in Mannheim eingetreten wäre? Damals fand ich das attraktiv, in Lexika hatte ich seit Kindheit gern geschmökert. Zwei Tage hätte ich schnuppern dürfen, nach einem halben Tag flüchtete ich, so staubtrocken und stinklangweilig schien mir die Arbeit.

Kurz darauf kam ein Angebot, in Zürich Deutsch zu unterrichten. Ich erhielt die Stelle, obwohl nach Schwarzenbachs «Überfremdungskampagne» strengere Regeln für Arbeitsbewilligungen galten. Welche Wendungen hätte mein Leben genommen, wenn ich als Deutsche damals nicht hätte in der Schweiz arbeiten dürfen? Zu Seniorweb wäre ich Jahrzehnte später wohl nicht gestossen.

Bernadette Reichlin: Eigentlich geht es uns doch gut. Trotz Terror, Klimawandel, Krieg und anderen Katastrophen. Um 137`000 Menschen hat die extreme Armut in den letzten 25 Jahren weltweit abgenommen. Pro Tag! Sagen die Statistiker. Weshalb denn dieses schlechte Gewissen, immer und überall? Die verführerisch duftende Ananas im Supermarkt? Eine ökologische Sünde! Die Ferienreise an einen sonnigen Strand? Ebenso. Ein guter Wein? Die Leber! Der wunderbar weiche Kaschmirpullover? Die armen Ziegen! Wie schön wäre etwas mehr Lebensfreude, der bewusste Genuss, der für einen Moment glücklich macht, Kraft und auch Wärme spendet. Vielleicht bräuchten wir dann einen Kaschmirpullover weniger!

Josef Ritler: Für einmal stand ich im Zentrum des Interesses im Stadtmuseum Aarau. Unter dem Titel «Netzwerk Schweizer Pressefotografie» wurde aus dem Fundus des sieben Millionen Pressebilder umfassenden Ringier-Archiv eine Ausstellung kreiert. An der Vernissage nahm auch Kollege Joseph Auchter teil, der über den Anlass einen Beitrag für Seniorweb verfasste. Später hielt ich mit Kabarettist Emil Steinberger auf der Bühne ein Zwiegespräch über vergangene Zeiten. Ich zeigte ihm bisher unbekannte Bilder und Emil machte aus jedem Bild eine humorvolle Nummer. Einsame Spitze!

 

Judith Stamm: Wie schön wäre es, wenn es in der Welt keinen Krieg, keine Ungerechtigkeit und keine Ausbeutung gäbe.

Wenn Respekt gegenüber Menschen, Tieren und Natur selbstverständlich wäre.

Dazu kommt mir ein Zitat von Victor Hugo (1802 – 1885) in den Sinn: „Nichts ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist“. Nur denke ich diese Worte häufig in der negativen Form: „Nichts ist so schwach, wie eine Idee, deren Zeit noch nicht gekommen ist“.

Aber Resignieren ist keine Option. Ich halte es lieber mit Martin Luther King (1929 – 1968): „I have a dream…“

Fritz Vollenweider: Vor ungefähr 30 Jahren: Elternabend in der Klasse unserer Tochter. Wir sitzen wie Schüler auf Stühlen im Kreis. Es geht um die auswärtige Projektwoche, an der auch die Kleinklasse teilnehmen soll.

Die Lehrerin: «Nun rutscht doch alle einen Schritt zurück!» Wir gehorchen. «Seht ihr, wenn wir alle einen Schritt zurückgehen, hat es für viele Platz!»

Was wäre, wenn alle, auch Politiker, einen Schritt zurücktreten statt nach vorne drängen würden? Wenn es nicht wichtig wäre, dass ich meine Interessen durchsetze, sondern dass alle etwas bekommen?

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