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Geräusch – Ton – Klang – Musik

Thomas Dubs – Künstler, Lehrer, Forscher – dokumentiert mit seinem Holzorchester die Zusammenhänge zwischen Ethnologie, Kulturgeschichte und Musik.

Thomas Dubs, geboren 1933 in Zürich, begann seine künstlerische Karriere als Maler. Während Reisen und Aufenthalten in Europa, Nord- und Südamerika entwickelte seine Persönlichkeit eine so differenzierte wie vielseitige Fülle an Kenntnissen und Fertigkeiten, von künstlerischen, pädagogischen bis zu handwerklichen Themen. Er lebt heute in Zürich und publiziert seine Werke in der von ihm 2007 durch Schenkung seines Gesamtwerks ins Leben gerufene Stiftung Thomas Dubs.

Das vorliegende, letzten Sommer erschienene grossformatige Buch dokumentiert einen besonderen Teil dieses Gesamtwerks. Beim Lesen wird schon recht früh klar, dass die Bezeichnung «Künstler, Lehrer Forscher» zwar absolut den vielseitig begabten und gebildeten Thomas Dubs und seine langjährigen Tätigkeiten auf diesen Gebieten charakterisiert. Jedoch bedarf die Beschreibung einer Ergänzung, was ganz besonders beeindruckt. Im Zusammenhang mit dem Holzorchester ist er auch begabter Handwerker, wenn er auch vor allem mit weitläufigen didaktischen Selbsterfahrungen dazu wird. Die Art, wie er die Geheimnisse des Werkstoffes Holz schaffend und überlegend ergründet, wirkt eindrücklich. Mit welcher Kreativität und Gewissenhaftigkeit er vorgeht, um mit seinen bereits erworbenen Kenntnissen und neuen aktuellen, zweckgerichteten Forschungen und Recherchen die besten Arbeitsmethoden zu finden, löst Respekt aus. Sein handwerkliches Können umfasst das grobe Zersägen von Erlenstämmen wie das feinste Schnitzen und Schleifen der Holzinstrumente, die unter seinen Händen Form und Klang annehmen. Es ist immer wieder beeinflusst von kreativem Nachdenken, Suchen und Erfahren. Die Sprache, in welcher Thomas Dubs seinen Bericht über das Herstellen, Vorführen und Verwenden seines Holzorchesters schildert, ist anschaulich und bei allen verwendeten Fachbegriffen durchwegs verständlich. Die zahlreichen im Buch enthaltenen Abbildungen ergänzen und veranschaulichen die Reichhaltigkeit des rund 120 Einheiten umfassenden Instrumentariums.

Hergestellt hat der Künstler seine Instrumente von 1957 bis 1977. Es fanden zahlreiche Konzerte und Demonstrationen statt. Viele namhafte Musiker signalisierten ihr Interesse. Allerdings ist es höchst schade, dass nicht manche mögliche Veranstalter den immensen Wert dieses Holzorchesters erkannten. Für viele sah es ein bisschen stark nach Spielerei aus.

Wer den vorliegenden Band zur Hand nimmt, wird alle mögliche Spielerei bald zugunsten von etwas Ernsthaftem vergessen. Von der Bedeutung des Spiels nämlich; so wie sie zum Beispiel Johan Huizinga (1872-1945) in seinem 1956 in deutscher Übersetzung erschienenen «Homo ludens. Vom Ursprung der Kultur im Spiel» formuliert. Thomas Dubs hat jedoch auch andere namhafte Kulturwissenschaftler, Musikwissenschaftler und Ethnologen im Zusammenhang mit seiner Arbeit am Holzorchester studiert und seine arbeitstechnischen Überlegungen auf deren Erkenntnisse gegründet. Immer wieder liest man auch seine weitsichtigen Überlegungen im Blick auf ein ganzheitliches Begreifen der Sache; man könnte sie grundsätzlich philosophisch nennen. Dabei öffnet die Genauigkeit der Zitate und deren Quellenangabe wiederum manchen zusätzlichen Weg zum Verstehen, was dieses Holzorchester eigentlich ausmacht.

Die ethnologischen Wurzeln dieser Instrumente bestehen aus Geräuschen, Rhythmen und Klängen unter anderem zur Heilung, zu Initiationsriten und zur Beschwörung von schreckhaften Geheimnissen der Natur bei Urvölkern. Thomas Dubs hat Herkunft, Urbild und Weiterentwicklungen sorgfältig studiert. Trotzdem hat er sich nicht gescheut, auch eigene Entwicklungsüberlegungen umzusetzen. Manche Instrumente zeugen deshalb von einer überzeugenden Kombination von Konvention, Tradition und starker Kreativität.

Herausgeber: Stiftung Thomas Dubs, © Stiftung Thomas Dubs, 2017. Leinen, gebunden; 284 Seiten, 48 Abbildungen schwarz-weiss. ISBN Nr. 978-3-9524382-1-3.
Preis: CHF 44.00 (exkl. Porto und Versandspesen). Erhältlich bei jeder guten Buchhandlung oder bei rüffer & rub, Sachbuchverlag, Zürich

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